Multiboot mit rEFInd
Verschiedene Betriebssysteme haben jeweils ihre eigenen Stärken und Schwächen. Ich nutze daher gern Multibootsysteme, auf denen mehrere Betriebssysteme (hoffentlich) friedlich koexistieren. In der Vergangenheit waren Multibootsetups oft etwas hakelig, da man sich mit den Konfigurationsdateien der jeweiligen Bootloader (z.B. GRUB1) beschäftigen musste, die mitunter sehr kryptisch sind.
Hier schaffen EFI-Bootmanager wie rEFInd2 Abhilfe, diese erkennen die anderen Systeme automatisch und bieten zudem eine optische ansprechende Oberfläche. Zudem kann rEFInd unabhängig von den jeweiligen Betriebssystemen installiert werden, wenn man ein System nicht mehr benötigen sollte, können dessen Partition(en) einfach gelöscht werden und der Eintrag in rEFInd verschwindet automatisch.
Die Installation von rEFInd kann im Grunde unter jedem Betriebssystem erfolgen. Eine recht umfangreiche Übersicht findet sich auf der rEFInd Website3. Ich werde hier den Weg unter Linux beschreiben. Sollte man noch kein Linux auf dem Rechner haben, kein Problem. Man kann auch erst das zusätzliche Betriebssystem installieren und erst danach rEFInd.
Die Installation erfolgt mittels apt install refind
. Alternativ kann man rEFInd auch einfach von der Website4 herunterladen, entpacken und die Installation mittels ./refind-install` starten.
Der Output sollte in etwa so aussehen:
Installing rEFInd on Linux....
ESP was found at /boot/efi using vfat
Installing driver for ext4 (ext4_x64.efi)
Copied rEFInd binary files
Copying sample configuration file as refind.conf; edit this file to configure
rEFInd.
Installation has completed successfully.
Damit ist auch schon alles erledigt, beim nächsten Start des Rechners sollte man von rEFInd mit einer Liste der verfügbaren Betriebssystem begrüßt werden.
Bei Bedarf kann rEFInd noch um Addons erweitert werden, eine Anleitung hierzu findet sich auf der Website4.
Bei mir hat Windows diesen ganzen Vorgang trotz aktiviertem Bitlocker klaglos mitgemacht. Man sollte sich aber bei solchen Aktionen auf jeden Fall seinen Bitlocker Wiederherstellungsschlüssel speichern, oder Bitlocker temporär deaktivieren.
Wem das Design von rEFInd nicht zusagt, der kann einfach ein anderes Theme laden und installieren. Ich habe mich für darkmini
5 entschieden. Zur Installation genügen folgende Schritte:
#Erzeugen eines Ordners für rEFInd Themes
mkdir /boot/efi/EFI/refind/themes
cd /boot/efi/EFI/refind/themes
#Auschecken des Themes mit git
git clone https://github.com/LightAir/darkmini.git
Anschließend fügen wir der Datei /boot/efi/EFI/refind/refind.conf
den folgenden Eintrag hinzu:
include themes/darkmini/theme.conf
In der Datei themes/darkmini/theme.conf
können wir z.B. über die Option banner
noch ein Hintergrundbild auswählen, ich nutze hier themes/darkmini/bg/background2.png
.
Fertig.
Derzeit ist rEFInd nach der oben beschriebenen Methode natürlich mit meiner Linuxinstallation verbandelt, sollte ich diese irgendwann einmal löschen, sollte ich also daran denken die nötige EFI-Partition zu erhalten. Alternativ könnte ich rEFInd mit dem Tool mvrefind
6 auch auf eine vollständig eigene EFI-Partition verschieben.